Mein Timbärwolf
Mein Timmy - auch der Dicke genannt - hatte den Beinamen Timbärwolf.
Der Timberwolf ist eine der größeren Unterarten des Wolfes und ist über weite Teile Nordamerikas verteilt . Die Fellfarben sind sehr vielfältig, unter anderem auch schwarz.
Ich liebe Wölfe und Bären - beides faszinierende Tiere - und ich liebe meinen Dicken. Wenn der Dicke auf einen zu kam, senkte er den Kopf etwas und schaufelte mit den Vorderpfoten - so sah er ein bisschen aus wie ein Wolf..... ok, wie ein Wolf mit Schlappohren.... und so Furcht einflößend wie ein Schaf ....... also eher ein Schaf im Wolfspelz..... eben ein TIM-BÄR-WOLF
Als er noch fit und gesund und schneller unterwegs war, war dieser "Wolfsgang" viel deutlicher zu sehen. Nun war mein Bubentier ein alter Hundeopi mit einem kranken Herzen.

Warum "plötzlich" herzkrank?
Wenn ich so zurück denke, kam das eigentlich gar nicht so plötzlich. Der Tierarzt meinte, es sei "idiopathisch", das heißt nichts anderes, als dass die Ursache unbekannt ist.
Aber rückblickend muss der Dicke schon immer eine Schwäche in dieser Richtung gehabt haben. Er war noch nie sehr ausdauernd. Dem Bällchen hinterher rennen - ok.... zwei, drei Mal und wenn Sunny ordentlich genervt hat, dann auch vier Mal, aber dann war's auch genug. Nur keine unnötige Energie verschwenden. Beim Geländelauf im Turnierhundsport ging er es auch eher gemütlich an. Er hätte durchaus die Kraft gehabt, uns beiden eine ordentliche Laufzeit zu verschaffen, aber nööö, was soll das, wozu? Leckerchen gib't so oder so. "Hetz mich nicht" war immer schon sein Lebensmotto.

Auch bei Wanderungen stellte er oft die Frage, warum wir denn nun nach einer Hüttenrast weiter bergauf laufen sollten oder überhaupt wieder nach Hause, man hätte ja auch auf der Hütte bleiben könnnen - unnützes Rumgelaufe ;-).
Beim Hundesport zeigte er mir auf einem Turnier während des 2000-m-Geländelaufs überdeutlich, was er davon hielt: Troztdem er vor dem Start die halbe Umgebung reichlich gedüngt hatte, setze er sich auf halber Strecke hin und wandte sich "dringenden" Geschäften zu. Aus dieser Position war der Dicke noch nie zu anderen Tätigkeiten, wie beispielsweise weiter rennen zu bewegen..., gemach, gemach....wat mutt, dat mutt.... ok nach einer viertel Stunde kamen wir ins Ziel - man hatte schon einen Suchtrupp los geschickt. Dieser eindeutige Wink mit dem Zaunpfahl meines "Hetz-mich-nicht" besiegelte das Ende einer (minder) vielversprechenden Geländelauf-Karriere.

Mit anderen Hunden spielen war schon ok - aber nur kurz. Meist verzog er sich dann schnuffelnd an den Rand des Geschehens und überließ Sunny die Spielarena. Eine Sache allerdings beherrschte er ausdauernd:

Möglicherweise könnte das alles schon ein Indiz für eine Herzschwäche gewesen sein. Aber wer denkt schon an sowas. Es gibt eben Hunde, die haben's nicht so mit Rennen und Toben, die sind eben gemütlicher Natur. Und ehrlich, als Pendant zur Flitzpiepe Sunny war mein tiefenentspannter Tirmbärwolf ein Wohltat - zwei solche Granaten hätte ich nicht verkraftet :-)
Der Verlauf
Es begann ganz harmlos. Erste Anzeichen machten sich im Sommerurlaub des letzten Jahres bemerkbar: Bei unseren Wanderungen in den Tiroler Alpen wurden unsere Ausflüge immer kürzer und langsamer. Ging die erste Tour mit 15 km bergauf und bergab noch recht flott , brauchten wir bei der zweiten bergauf schon die Seilbahn und bei der dritten reichte es nur noch für eine kleine Runde um die Alm, hoch und runter ging's nur mit der Seilbahn. Ok, der Dicke wird eben alt - bei Hunden kann das ja recht fix gehen, wenn man bedenkt, dass ein Menschenjahr sieben Hundejahre sind.
Im weiteren Verlauf des Jahres gab es nichts Besonderes. Ein Check beim Tierarzt im November 2016 ergab ein "auffallend" gutes Blutbild, also kein Grund, sich irgendwelche Sorgen zu machen.
Im Januar bekam er einen Reizhusten. Ok - er hat sich erkältet - kommt vor. Aber der Husten blieb. Mit mir joggen wollte er auch nicht mehr - ich musste immer wieder zurück laufen und ihn einsammeln. Irgendwann ließ ich ihn zu Hause. Im Frühsommer kam der erste Schwächeanfall. Gemäß seiner Symptome bekam er von mir ein Mittel und er erholte sich wieder.
Danach ging es dann ziemlich rasant nach unten. Die Atemnot beim Treppensteigen nahm zu, der Husten auch und zwar immer dann, wenn er sich aufregte bzw. freute...... das war mir dann doch zu unheimlich und ich ließ ihn in einer Tierklinik genau untersuchen - mit EKG und Herzultraschall: Starke Herzrhythmusstörungen bei Aufregung und das Herzultraschall ergab eine undichte Mitralklappe - mein Dicker hatte eine ausgewachsene Herzinsuffizienz.
Eine chronische Klappenerkrankung ist die Hauptursache einer Herzinsuffizienz bei Hunden. Vor allem ältere Hunde und kleinere Rassen wie Pudel und Dackel können davon betroffen sein. Die Herzklappe ist verdickt und schließt bei jedem Herzschlag nicht richtig. So kommt es zum Rückfluss von Blut in die Gefäße und Organe. Besteht die Klappenerkrankung bereits längere Zeit, kommt es zu einer Vergrößerung von Vorhof und Herzkammer.

Jede Menge Medikament
- Vetmedin - bei Herzschwäche des Hundes durch Erkrankung des Herzmuskels (Kardiomyopathie) und Undichtigkeit der Herzklappe. Der Wirkstoff Pimobendan wirkt gefäßerweiternd und erhöht die Kontraktionsfähigkeit des Herzmuskels.
- Cardalis - wird eingesetzt bei dauerhaft gewebeabbauenden Herzklappenerkrankungen, wenn diese zu einer kongestiven (Zunahme der Blutmenge) Herzerkrankung führt - das Herz pumpt nicht mehr genügend Blut durch den Körper. Cardalis ist ein kaliumsparendes Diuretikum
- Dimazon - ein Furosemid wird bei Flüssigkeitsansammlungen und Ödemen eingesetzt (Diuretikum)
- Diltiazem - ein Calciumantagonist bei Bluthochdruck und koronaren Herzerkrankungen (Angina pectoris, Herzrhythmusstörungen. Sogenannte Kalziumkanalblocker wirken in den Muskelzellen der Arterien. Sie blockieren die Zugänge zu den Kalziumkanälen, Das Kalzium gelangt nicht mehr in die Zellen, wo es eine Kontraktion der Muskelzellen auslöst. Die Gefäßmuskeln ziehen sich nicht zusammen und Blutgefäße werden erweitert, der Blutdruck sinkt.
Leider haben diese ganzen Medikamente nicht nur positive Seiten, sondern auch einen ganzen Rucksack voll Nebenwirkungen. Sehr nachteilig wirken sich langfristig die Diuretika, die entwässernden Medikamente, aus. Sie beeinträchtigen auf Dauer die Nierenfunktion. Deshalb ist es wichtig, die Medikation so einzustellen, dass so wenig wie möglich und so viel wie nötig verabreicht wird.
Parallel zu der notwendigen Medikamentation versuchte ich Timmy durch homöopathische Mittel zu unterstützten. Das ist leider auch nicht so einfach. Mal reagierte er sehr gut auf die Mittelgabe, ein anderes Mal lies die Wirkung auf sich warten. Ich richtete mich nach der akuten Symptomenlage.
Welche Mittel zur Unterstützung in Frage kommen und was dabei zu beachten ist, erfährst Du in meinem nächsten Wissensletter
Das bleibt nicht ohne Folgen
Die Folge einer Herzerkrankung kann eine Schilddrüsenunterfunktion sein, bei der beispielsweise der Nasenspiegel trocken und spröde wird. Hier ist es wichtig, die Nase zu pflegen - am besten mehrmals täglich mit Kokosöl eincremen. Durch die spröde werdende Oberfläche können sich Bakterien in die Risse setzen und Infektionen verursachen.
Timmy hatte eine Linksherzinsuffizienz. Das heißt, das linke Herz, das das sauerstoffreiche Blut aus den Lungen aufnimmt und in den Körper pumpt, kann oft nicht mehr richtig arbeiten. Das Blut staut sich bis in die Lungen zurück und erhöht dort den Druck. Flüssigkeit tritt aus den Kapillaren, den kleinsten Blutgefäßen, aus und kann bis in die Alveolen gelangen - so entsteht ein Lungenödem - umgangssprachlich "Wasser in der Lunge". Das bedeutet, dass Timmy Atemnot bekam, denn der Platz für die Luft wurde durch die Flüssigkeitsansammlung eingenommen. Die Reaktion des Körpers ist, durch Husten das aus der Lunge raus zu schaffen, was nicht reingehört. Der Husten ging dann in ein Würgen über mit dem Ergebnis, das er weißen Schaum spuckte. Dieses Husten und Würgen wiederum war anstrengend und erhöhte den Herzschlag, was wieder ein Belastung war.
Die Medikamente schaden langfristig nicht nur den Nieren, sondern können auch zu Appetitlosigkeit, Magenbeschwerden, Erbrechen oder Durchfall führen. Zum Glück hatte das Bubentier lange einen gesegneten Appetit.
Die Prognose bei einer solchen Erkrankung sind alles andere als positiv. Die Schädigung der Herzklappe lässt sich nicht umkehren, im Gegenteil sie schreitet weiter fort. Man kann den Prozess kaum aufhalten, nur verlangsamen. Hinzu kommt die zunehmende Beeinträchtigung der Nieren durch die immer höher werdenden Dosen an Diuretika mit der Folge einer Niereninsuffizienz.
Es sieht ganz gut aus

Eine Folgeuntersuchung nach drei Monaten zeigte ein erfreuliches Ergebnis: Der vergrößerte Vorhof hat sich zurückgebildet, die Schädigung der Herzklappe hat nicht zugenommen, das Wasser ist aus der Lunge weitgehend raus.
Dem Dicken ging es an dem Tag der Untersuchung und schon einige Zeit davor bestens. Er war flott unterwegs, auch einer etwas längeren Gassirunde nicht abgeneigt und ließ sich dabei sogar zu einem kleinen Flirt mit einer ebenfalls älteren Hundedame hinreißen.
Vorsicht Stress?

Leider ist Stress etwas, dass mein Bubentier gar nicht vertragen konnte. Früher hat er bei Stress ganze Schnürsenkel gesabbert - nun zeigte sich das durch extreme Atemnot und Schwäche.
Seit dem er ein herzkranker Senior ist, entstand Stress für ihn in erster Linie durch meine Abwesenheit. Das heißt jetzt nicht, dass ich nicht mehr allein einkaufen gehen konnte oder eine Joggingrunde drehen. Stress entstand dann, wenn er das Gefühl hatte , ich komme nicht zurück oder zumindest nicht so schnell oder in einer ungewohnte Situation. Er wusste genau, wenn ich mir Schlüssel und Handtasche schnappte, dass ich nur einkaufen ging. Oder, wenn ich die Laufklamotten anzog, dass ich damit nicht auf die Bahamas zu einem mehrwöchigen Urlaub (ohne ihn) aufbrach. Aber er wusste, was es heißt, wenn da plötzlich ein Koffer gepackt wurde (welcher Hund weiß das nicht... ;-) ). Oder wenn er nur von Herrchen und ohne mich ins Auto verfrachtet wurde, dann kam ihm das äußerst spanisch, weil ungewohnt vor...
Beides versetzte ihn in Stress und Angst. Seine engste Bezugsperson, auf die er sich blind verlassen konnte, war nicht da. PANIK! Keiner da, der ihn rettet - er war hilflos allen Unbillen der Welt ausgesetzt.... Lacht nicht, das ist so - wirklich. Unsere Hunde sind genetisch betrachtet immer noch Wölfe. Und ein alter, kranker Wolf wird vom Rudel verlassen, ausgestoßen. Er kostet nur Energie und die braucht das Rudel für sich und die Nachkommen, da kann man auf Alte und Kranke keine Rücksicht nehmen. Und dieses Urgefühl hängt auch in unseren Haushunden.
Zwar kümmerte sich Herrchen auch rührend um den Dicken aber das war nicht das Gleiche - die tiefe Bindung hatte er zu mir - und schon immer gehabt.
Die drei heftigsten Einbrüche hatte Timmy einmal, als ich über's Wochenende in London war, dann Monate später wieder, als ich über zwei Tage bei einer Fortbildung zubrachte und schlussendlich beim letzten Tierartzbesuch, als er von Herrchen ins Auto gepackt wurde, ohne meine Anwesenheit. Beim Tierarzt war ich zwar da, aber da war das Kind schon in den Brunnen gefallen. Er hatte sich bis dahin so aufgeregt, dass er kaum Kraft hatte auf dem glatten Fliesenboden in der Arztpraxis zu stehen und die Atemnot extrem wurde. Die Blutabnahme war dann gänzlich zu viel.
Dieser Einbruch warf ihn ein ganzes Stück zurück. Nix mehr mit flott ins Feld und mit älteren Damen schäkern. Atemnot bei der geringsten Anstrengung war die Folge und selbst in der Wohnung kam er sehr schlecht zur Ruhe. Das Akutmittel, das ihm schon einmal geholfen hatte nutzte nix. Es dauerte 5 Tage bis ich ihn wieder so weit hatte, dass wir - wenn auch langsam - aber ohne größere Atemnot eine kleine Runde für die nötigen Geschäfte gehen konnten. Schlussendlich half mir dabei ein homöopathisches Mittel, dass ihn bei seinem aller ersten Schwächeanfall im Sommer wieder auf die Beine stellte und sein wieder regelmäßig verabreichtes chronisches Mittel.

Die Blutuntersuchung bestätigte meine Befürchtungen: Durch die Herzerkrankung zeichnete sich eine Schilddrüsenunterfunktion ab, der Kaliumwert war nicht berauschend und die Nieren machten
auch langsam schlapp.
Da die Entwässerungstabletten ihren Zweck erfüllt hatten und der Dicke soweit "trocken gelegt" war, konnten wir die Gott sei Dank reduzieren.
Ich versuchte natürlich weiterhin Herz und Nieren auf naturheilpraktischem Wege zu stärken und die Lebenskraft homöopathisch zu unterstützen.
Es hat sich einiges geändert
Das Leben mit einem herzkranken Hund kann ganz schön anstrengend sein. Man kann nicht mal eben zum Pinkeln rasch das Halsband überstreifen und die Treppe runter - das schaffte er alleine nicht, ebenso wenig wieder hoch. Da musste das Geschirr angezogen werden. Möglichst eines mit Polsterung, weil er mangels Kraft da richtig drin hing und Unterstürzung brauchte.
Alle drei Stunden musste er runter, Bei höherer Dosierung der Wassertabletten sogar alle zwei Stunden, sonst flutete er die Wohnung oder das Treppenhaus. Fluten ist der richtige Ausdruck, denn da kamen Mengen an Flüssigkeit aus dem Hund - er hatte ja auch Mengen getrunken....
Inzwischen konnte ich ihm nicht einfach den Wassernapf hinstellen, so dass er kann nach Belieben trinken konnte. Nein - es gab ein "Wassermanagement": Alle Stunde 100 ml zuzüglich viel Flüssigkeit im Futter, damit wir am Tag auf ca. 1,5 Liter kamen (ein Hund seiner Größe braucht normalerweise ungefähr 900 ml wenn er kein Trockenfutter bekommt). Warum ich das machte? Weil er sonst zu viel auf einmal trank, dann husten musste und die ganze Brühe dann auf dem Boden landete. Erstens war es lästig, ständig zu putzen aber viel schlimmer war, dass ich dann nicht wusste, ob er genug Flüssigkeit intus hatte. Genug Flüssigkeit ist wichtig, damit die Nieren nicht die Grätsche machen.
Je nachdem wie es ihm ging, gestalteten sich unsere Gassirunden. War er gut drauf, waren wir flott und etwas weiter unterwegs. Ging es ihm schlecht, reichten 200 m und er war an seiner absoluten Grenze, mit Atemnot und Schaum spucken - für diese 200 m brauchten wir dann eine halbe Stunde.
Bewege dich mal mit einem solchen Hund im öffentlichen Straßenverkehr. Versuche einfach nur mal an einer grünen Ampel die Straße zu überqueren. Wir beide waren langsamer als Oppi mit 'nem Rollator ....
Ich änderte seine Fütterungszeiten, damit der Tablettenabstand passte.
Die Vetmedin sollte er 1 Stund vor dem Fressen in einem Abstand von 12 Stunden bekommen. Das bedeutete: Morgens um halb sieben nach dem ersten Gassigang, bekam er die erste Tablette, 1 Stunde später seine erste Mahlzeit. Um 18.30 Uhr die nächste Vetmedin und um halb acht abends nochmal was Leichtes. Die Diltiazem sollte er alle 8 Stunden bekommen. Also um 6.30, um 15.30 und um 22.30. Damit der Fütterungsabstand nicht zu lange wurde, bekam er nachmittags zusammen mit der zweiten Diltiazem nochmal was zu Schmausen. Dann mussten noch die Wassertabletten und die eine Cardalis untergebracht werden. Und seine homöopathischen Mittel sollten ja auch noch einen gewissen Abstand zu den schulmedizinischen Arzneien haben.
Ein sicheres Zeichen, dass er sich wohlfühlt ....

Wenn es meinem Bubentier gut ging, dann äußert er das so..... und dank der Kombi aus schulmedizinischer Behandlung und homöopathischer Unterstützung ging es ihm in weiten Teilen gut.
Aber sein Zustand verlief in Wellen. Vor allem, wenn ihn etwas stresste, ging sein Befinden direkt in den Keller. Und die Intervalle gut/schlecht wurden immer kürzer und es wurde immer schwerer, ihn aus einer Talsohle herauszuholen.
Es geht ihm schlechter

Seit einigen Tagen ging es ihm immer schlechter. Wir kamen gerade noch über die Straße, damit er seine Geschäfte erledigen konnte. Die Treppen waren für ihn ein Graus. Wir mussten bei jedem Treppenabsatz einige Minuten stehen bleiben, bis er wieder Luft bekam. Wenn wir diese Exkursion erfolgreich hinter uns gebracht hatten und er wieder in der Wohnung war, erholte er sich relativ schnell und war dann recht guter Dinge.
Er ging noch gerne mit in den Laden, schaute dort nach dem Rechten und legte sich dann ins Büro und schlief. Doch jeder Gassigang wurde zur Tortour. Irgendwie schien das Futter und auch das wenige Wasser immer schlechter den Weg in den Magen zu finden. Nach der Anstrengung mit den Treppen, kam es postwendend wieder raus.
Die Mittel, die ihn bisher immer wieder aus seinem Tief herausgeholt haben, halfen nicht mehr....möglicherweise gab es noch andere Ursachen, außer seinem geschädigten Herzen, die ihm dermaßen die Kräfte raubten - ich weiß es, ehrlich gesagt, nicht.
Der letzte Weg
Wann geht man diesen letzen Weg, wann ist es Zeit die Entscheidung zu treffen, die niemand treffen will....
Es heißt immer "Dein Hund zeigt es Dir"..... und so war es auch.
Die Entscheidung habe ich morgens um 6.30 Uhr getroffen. Auf der Straße. Beim Gassigang. Mein Dicker hatte keine Kraft mehr. Nachdem er alles erledigt hatte, sackte er zusammen - völlig kraftlos. Ich bekam ihn gerade noch ins Haus und trug meinen atemlosen, erschöpften Timbärwolf die Treppen hoch - nicht einfach bei 25 kg.
Timmy rang nach Luft, er schäumte und schaute mich hilfesuchend an......ich rief unseren Tierarzt an....
Um 16.00 Uhr ging mein Bubentier. mein Dicker, mein Timbärwolf auf seine letzte Reise. Die letzten Stunden wich ich nicht von seiner Seite. Für diesen Fall hatte ich von meinem Tierarzt ein Beruhigungsmittel bekommen, dass ich ihm in kleinen Dosen nach und nach verabreichte. So konnte er sich entspannen und ganz ruhig bis zum Eintreffen des Tierarztes schlafen. Dann ging alles ganz schnell......Er wurde 12 Jahre und 10 Monate alt.....
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertriebenwerden können.

Bei beiden Fellnasen sind wieder vereint.
Mein Seelenhund Sunny und mein Freund und Kumpel Timmy.
Ich bin den beiden überaus dankbar für die vielen wunderschönen gemeinsamen Jahre.
Sie werden für immer in meinem Herzen weiterleben.
Bildquellen: pixabay - Herz (Stein) gebrode, Tabletten stevepb,, Blutdruckmessgerät Myrians Fotos, Mikroskop markusspiske
Kommentar schreiben
Gertie (Montag, 04 Dezember 2017 21:47)
Mir stehen die Tränen in die Augen. Mein Bruno ist auch Herzkrank aber wir habe es noch gut mit strophantin im Griff. Der IBD macht uns mehr Probleme. Ich wünsche dir mein aufrichtiges Beileid und viel Kraft und dein süße dass er gut über der regenbogenbrücke kommt.
LG Gertie
Jutta (Dienstag, 05 Dezember 2017 08:11)
So schön geschrieben und das erinnert mich sehr an meinen Herzenshund Fernando (Vizsla) den wir am 9. Mai 2016 gehen lassen mussten. Er wurde nur 9 Jahre und wir hatten auch das volle Programm. Die Frage wann ist der Zeitpunkt ..... zeigte mir mein Bub auch...... kraftlos, keinen Appetit mehr und beim Gassi gehen immer wieder zusammengesackt� das war für uns der Zeitpunkt ihn gegen zu lassen. Es tut heute noch weh...... Viel Kraft und Gute Erinnerungen wünscht Jutta mit Fernando immer im Herzen ❤